Samstag, 11. Mai 2013

Emmas Reise - Mats Wahl


Seitenzahl:
158
Verlag:
Deutscher Taschenbuch Verlag (dtv)
Erscheinungsjahr:
2003
Erster Satz:
Das Mädchen steht an der Landstraße, und als es das Auto über die Hügelkuppe kommen sieht, beugt es sich über den ausgestreckten rechten Arm und reckt den Daumen.
Inhalt:
Das Buch bildet den letzten Teil einer Trilogie, kann aber auch problemlos als eigenständig aufgefasst werden. In den vorangegangenen Teilen wird die gemeinsame Geschichte von Emma und Daniel erzählt. Im ersten Teil (Emma und Daniel) treffen die beiden (damals noch 12-jährige) Kinder in der schwedischen Wildnis aufeinander, da seine Mutter und ihr Vater eine Beziehung führen. Sie unternehmen einen Ausflug, doch als ihre Begleitung, einer alter Mann namens Isaak stirbt, müssen sie den Weg alleine zurück finden. Dabei entwickeln sie eine Freundschaft. Im zweiten Teil (So schön, dass es wehtut), der etwa 4 Jahre später spielt reist Emma zu ihm, und verbringt dort einen Sommer mit Daniel, der inzwischen mehr als nur ein Freund für sie ist.
In diesem Roman geht es um Emma, die verändert und sonderbarer als je zuvor wirkt sich auf eine Reise begibt, die allen anderen als Rätsel erschient. Sie will den weiten Weg bis nach Stockholm per Anhalter zurücklegen, um Daniel zu erzählen, dass sie schwanger ist.
Charakter:
Emmas Charakter hat sich im Verglich zu den vorherigen Büchern verändert, die Grundzüge sind jedoch noch immer erkennbar. Sie ist verschwiegen und ihre Handlungen sind im ersten Moment eher unschlüssig und skurril, machen sie so aber zu dem, was sie ist.
Auf ihrer Reise begegnet sie vielen Menschen, redet aber kaum, was die anderen nicht davon abhält, es ihr gleich zu tun. Aber alle anderen Personen erschienen mir so fremd, da sie zwar von sich erzählten, aber dennoch nichts preisgaben. Alle erschienen mir so irreal.
Cover:
Das erste Cover der Trilogie, das meiner Vorstellung von Emma völlig entsprach. Wie immer gemalt und eine Situation darstellend, fand ich es genauso passend, wie die Vorherigen. In den Pastellfarben spiegelt sich genau der Charakter des Buches wieder.
Ausführliche Bewertung:
Mats Wahl erzählt diese Geschichte, wie es kein anderer könnte. In jeder Seite des Buches kann man die Emotionen von Emma nachempfinden und fühlen, was sie fühlt. Den Widerwillen, die Realitätsferne, das Bedürfnis endlich anzukommen. All das und noch viel mehr kann der Autor vermitteln und die Hauptperson dabei noch immer verschlossen und still wirken lassen. Mit seiner klaren und schnörkellosen Sprache vermag er es, mich restlos zu begeistern. Da er nicht alles, was er ausdrücken will genau so aufschreibt bleibt viel zu bedenken und zu verinnerlichen und das lässt dieses Buch für jeden Leser ein anderes sein. Auch deshalb, weil das Buch von einem anderen Land berichtet, faszinierte es mich. Alles war eher ungewohnt und neu.
Das Ende ist eins der bewegendsten, aufwühlendsten und somit besten, die ich je gelesen habe.
Sobald auch nur ein winziger Funken Interesse am Buch geweckt ist, sollte man sich ihm widmen. Meiner Meinung nach, kann man gar nicht enttäuscht werden, wenn man selbst oft das Gefühl hat, eher sonderbar und skurril, wie Emma, zu sein.
 Bewertung:
5 von 5 Vögeln:

Ohnegleichen

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